den 1. 3. 1923
Lieber Freund Karl !
Von Berlin ist vorgestern der 25 Dollar-Scheck angekommen, und ich habe denselben, wie s. Zt. schon angedeutet, dem Oberbürgermeister hiesiger Stadt zur Verfügung gestellt, der mir heute einliegendes Dankschreiben zugehen liess. Ausserdem haben hiesige Zeitungen eine Notiz lt. Einlage gebracht. Mit dem Geld werden viele Wunden geheilt, und Du hast ein gutes Werk damit getan.
Nunmehr schreibt mir gestern wieder Dein Schwager Alverdes wegen M 600 000.-, die er benötige für angeblich sehr günstig gekaufte Bürstenwaren. Ich schrieb ihm heute lt. Einlage, dass mir weitere Mittel nicht mehr zur Verfügung stehen und hoffe, dass Du mit dem Inhalte dieses Schreibens einverstanden bist. Von Berlin habe ich dafür noch kein Geld angefordert und will erst abwarten, was er mir antwortet.
Mit besten Grüssen
Dein Freund
A. Fröhlich
N. B. Aus dem Briefe des Bürgermeisters kannst Du auch ersehen, wie gross das Elend in Deutschland ist.