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México, 16. Mai 1921

Mein lieber Fröhlich!

Ich komme heute zur Beantwortung Deiner l. Zeilen vom 27. Januar und danke Dir zuerst bestens für die freundliche Besorgung der Sache mit dem Check für das Gymnasium. Es hat mich gefreut, wenn der Betrag, wenn auch klein, zu etwas dienen konnte. Aber unsere Mittel sind auch gering, und wir haben die gesammelten Beträge in recht viele Teile gehen lassen müssen, damit möglichst Viele etwas bekommen.

Seit Monaten haben wir grossen Zuzug von deutschen Auswanderern, denen man drüben goldene Berge versprach, ihnen ihr Letztes aus der Tasche zog und die dann mit leeren Händen in Veracruz landeten, um hier zu „siedeln“. Es sind Leute dabei, wie Bibliothekar, Pfarrer, Bauzeichner etc., die alle der Meinung waren, hier sei es ein Kleines, sofort eine Farm geschenkt zu bekommen, die sich ohne Kenntnisse bewirtschaften lässt. Wir verhältnismässig wenige Deutschen haben uns dann organisiert, um den Leuten zu Stellungen zu verhelfen, denn in der Hochebene, die ziemlich gesund ist, wo sie also leben könnten, ist es unmöglich, mit dem Indianer zu konkurrieren, die fast nichts gebrauchen. Wo Landwirtschaft Rechnung lässt, ist an den Küsten für Kakao, Gummi, Kaffee, aber da halten die armen Leute das Klima nicht aus. Es war unverantwortlich, wie man solche Leute hierherkommen lassen konnte. Wenn es junge Bauern wären oder Leute mit grossem Vermögen, aber um eine Familie einigermassen anzusiedeln, müssen in Land und Geräte wenigstens 30000 $ gesteckt werden, also damals fast eine Million Mark!! Ich habe auch eine Familie aufgenommen, die zu 6 hier ankamen und von der wir 5 anstellen konnten, sodass diese Leute wieder ihr Auskommen haben. Unsere Deutsche Oberrealschule hat auch unter der Not der Umstände zu leiden, und ich musste mich entschliessen, die Leitung wieder zu übernehmen, indem ich den mir angetragenen Vorsitz im Verwaltungsrat der Schule wieder übernahm. Eines der Ehrenämtchen, die viel Arbeit machen und einem dazu noch Geld kosten. Aber wir Deutschen müssen schwer arbeiten, um wieder aus dem Schlamassel herauszukommen.

Rheinberger hat mir neulich auch eine Postkarte geschickt, wo­nach es ihm gut zu gehen scheint. Dass Huber vorwärts kommt, freut mich zu hören. Die Amerikaner lernen absolut keine andere Sprache und wenn einer hinkommt, der in Latein-Amerika war und ein paar Worte Spanisch kann, ist es ihm leicht, einen besseren Posten zu kriegen.

Bassler geht es gut. Ich habe ihm gleich reklamiert, dass er Dir mal schreiben soll und er hat es mir versprochen. Hoffentlich hat er auch sein Versprechen gehalten. Er hat ein Herrenartikelgeschäft, d.h. eine Niederlage ohne offenen Laden und da er sehr geringe Unkosten hat und eine Menge Leute kennt, so verkauft er ganz nett.

Durch Eure beiden Circulare sehe ich, welche Veränderungen eingetreten sind. Ich wünsche Dir und der alten Firma von Herzen alles Gute: speciell Du hast schwer schuften müssen in Jahrzehnte langer Arbeit und es möge Dir auch vergönnt sein, nun die Früchte zu sehen. Grüsse mir bitte die alten Kollegen vielmals und übermittelt ihnen bitte meine besten Wünsche.

Anbei sende ich Dir wunschgemäß eine Partie México-Marken, die hoffentlich Anklang finden.

Zu Hause geht es, Gott sei Dank, gut, nur meine Mutter kann immer noch nicht ganz auf den Damm kommen: Die langen Jahre in 2brücken haben ihr sehr geschadet und es bedarf langer Zeit und Geduld, damit es wieder einigermassen gut wird.

Nun bin ich schon wenigstens 20 Mal unterbrochen worden und muss schliessen, da wir sehr zu tun haben. Es fehlen 2 Prokuristen, den einen musste ich nach Berlin schicken, weil wir das Berliner Haus nun auch übernommen haben, denn der bisherige Leiter Carl Albert hat sich in Mecklenburg ein Gut gekauft und will nun privatisieren und die anderen beiden Soci in Berlin wollen auch nicht mehr. Der andere Prokurist war drüben zum Einkauf und wird in 8 Tagen wieder hier sein.

Also viele herzliche Grüsse an die ganze Firma, soweit sie mir bekannt ist, speciell an Dich von meiner Familie und

Deinem alten Freund!

C. Reichert

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MEXICO, 18. Aug. 1920

Mein lieber Fröhlich!

Ich erhielt Deine l. Zeilen vom 26. Juli, für heutige Verhältnisse also fabelhaft schnell und will sie gleich beantworten, indem ich Dir vorerst für Deine Freundlichkeit danke, meiner Tante Marie Ott Deinen Rat zur Verfügung gestellt zu haben. Sie hat mir durch meine 2. Mutter sagen lassen, dass sie ihr kleines Kapital auf der Sparkasse lassen will, da sie kein Haus bekommen konnte.

Meine Mutter ist vor wenigen Tagen hier eingetroffen, nach einer langwierigen Reise über Amsterdam, Spanien und Cuba. Es ist Alles heutzutage sehr umständlich und 4 mal so teuer, als in Friedenszeiten. Natürlich in Gold gerechnet, denn Mark ist ja keine Währung mehr, sondern ein Begriff. So nach und nach begreift man das drüben auch. –

Mein Socius, der Herr Kommerzienrat, kam auch mit merkwürdigen Ideen an. Nachdem wir uns schon mit einem schlimmen Briefwechsel ziemlich ans Visier geraten waren, entschloss er sich, hierherzureisen. Nach 24 Stunden Hiersein war er ein ganz anderer Mensch. Es ist für uns eine böse Sache geworden. Zuerst hier Papierwährung, dann legten wir einen grossen Teil unserer flüssigen Mittel nach Berlin & haben nun die verdammte Papiergeschichte dorten. Glücklicherweise konnte ich trotz schwarzer Listen und aller sonstigen Plackereien die Verluste schon wett machen. Beide Dinge zusammen haben uns nämlich rund 1 Million Pesos gekostet. Also ein ganz respektabler Aderlass. Als er sah, dass wir unser Kapital nicht allein gehalten, sondern noch eine anständige Dividende herausgewirtschaftet hatten, reiste er zufrieden wieder nach Haus. Was ich aber in alle den Jahren leisten musste, das kann er kaum begreifen, das muss man mitgemacht haben.

Mit Bedauern las ich, dass der arme Ruppel gestorben ist. Deine alten Kollegen Sch. und H. werden nun Deine Prokuristen! Wie merkwürdig es doch manchmal zugeht im Leben! Ich bemerkte mir, dass die neue Firma nun in Ordnung ist und wünsche Dir besten Erfolg. Du hast für das Haus viel getan und verdienst es, an der Spitze zu stehen.

Du siehst es als Rätsel an, was ich Dir wegen einer Heirat sagte. Solange meine gewesene Frau noch lebt, kann ich mich nach den hiesigen Gesetzen nicht wieder verheiraten, denn eine mex. Scheidung lässt keine solche Wiederverheiratung zu. Erst das neue Gesetz der Revolutionäre sieht das vor, bringt aber keine Bestimmung wegen der nach dem alten Gesetz Geschiedenen. Man könnte nun ausser Landes heiraten, aber die geschiedene Frau kann dann Durcheinander machen und das würde die Meinige sehr gerne tun, um Geld herauszuquetschen. Auch wird die 2. Frau dann hier nicht für voll angesehen, denn Jedermann weiss, dass die Ehe vor dem mex. Gesetz nicht gilt. Denke an Erbschaftskram etc. Nein, ich habe davon genug. Ich bin alt genug, um auf gewisse Dinge verzichten resp. sie an­derweitig haben zu können. Ich verzichte recht gern auf den Ehemann.

Was das Depot angeht bei der Rh. K. Bk., so möchte ich Dich bitten, veranlassen zu wollen, mir gelegentlich einen Auszug zu senden. Es ist zwar nur eine kleine Summe, ich habe aber seit Jahren nichts mehr darüber gehört.

Anbei einige Marken, willst Du noch Revolutionsmarken?

Mit herzlichen Grüssen von Haus zu Haus bin ich Dein
C. Reichert

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Kaiserslautern, 20. Februar 1920

Lieber Carl!

Ich hätte Deinen lieben Brief vom 4. Dezember, der bereits vor einigen Wochen hier ankam, gerne schon früher beantwortet, aber es war mir dies ganz unmöglich. Am 1. Januar hatten wir Bücherabschluss, sodann die Vorarbeiten für die neue Firma, die immer noch nicht eingetragen ist, was jetzt in 8 oder 14 Tagen erfolgen soll.

Ludwig Ottmann war ungefähr ein halbes Jahr krank und sein Leiden war Herz- und Nierenleiden, beginnend mit Abgang von Eiweisstoffen. Eine ärztliche Rettung war leider nicht mehr möglich, es sei denn, er wäre ein Jahr zuvor nach Ägypten gegangen in ein heisses Klima. Aber die Ausreise war ja infolge des Krieges ganz unmöglich, und nachdem die Franzosen ins Land gekommen, waren wir sozusagen in Kaiserslautern im Gefängnis. Wenn man nur nach Morlautern oder Trippstadt wollte, musste man einen Ausweis haben. Über die Rheinbrücke zu kommen, war im Anfang Glückssache. Jetzt ist es ja seit der Ratifizierung des Friedens etwas besser geworden.

Arthur ist noch in Hamburg, und Paula Ottmann lebt in Landau. Ihr Gemahl, früher aktiver Hauptmann im 23. Inf. Regt. war in französischer Gefangenschaft. Er wurde seinerzeit an Weihnachten 17 bei Verdun gefangen und ist vor 14 Tagen aus der Gefangenschaft zurückgekehrt. In den nächsten Tagen will er uns hier besuchen.

Ich will gerne Deinem Wunsch bezüglich einer Photographie meiner Familie willfahren, aber Du musst Dich noch einige Monate bis zum Frühjahr gedulden. In der Zwischenzeit hoffe ich ein Bild Deiner Familie zu bekommen. Das letzte Bild, das Du mir geschickt hast, hängt eingerahmt in meiner Wohnung. Dein Wintergarten ist herrlich und wenn man ihn so betrachtet, glaubt man an der Riviera zu sein. Bassler schreibe ich heute auch und ich habe ihn gebeten, für meine Kinder und den kleinen Karl-Heinz – das Söhnchen von Ludwig O. – demnächst Briefmarken zu schicken. Die gleiche Bitte möchte ich auch an Dich richten.

Deine Neujahrskarte habe ich erhalten. Dass ich Dir auch gratuliert habe, darfst Du mir nicht verübeln, denn in dieser aufgeregten Zeit vergisst man dieses leicht. Du hast keine Ahnung, was wir seelisch unter der Besatzung zu leiden haben, ganz abgesehen von den schlimmen Nahrungssorgen, die Jeder ohne Unterschied augenblicklich durchmachen muss. Die Ver­hältnisse stinken zum Himmel und wenn nicht bald Hilfe vom Ausland kommt, werden noch Millionen armer Leute verhungern müssen. Daran ist natürlich der verlorene Krieg und dann unsere Regierung schuld. Es wird jetzt nur in Sozialisierung gearbeitet und bei all diesen Sachen vergisst man, dass der Mensch davon nicht leben kann. Wie sich die Verhältnisse in diesem Jahre in Deutschland gestalten, kann niemand sagen. Man befürchtet Schlimmes, wenn die Leute nicht zur Vernunft kommen. Ich hoffe und wünsche, dass sich im Laufe der Jahre – wenn auch langsam – Deutschland wieder erheben wird, und wir wenigstens erträgliche Zustände bekommen. Weniger wegen den alten Leuten, als wegen der Kinder, denn, der Fall gesetzt die Verhältnisse würden so bleiben, wie sie augenblicklich sind, dann würde ich tatsächlich in meinen alten Tagen auch lieber das Ränzel schnüren und lieber nach Amerika gehen. Es ist keine Lust mehr in Deutschland zu leben. An einen Revanchegedanken können wir natürlich augenblicklich bei unserer vollständigen Machtlosigkeit gar nicht denken und nur die deutsche Arbeit und der deutsche Geist können uns Besserung bringen. Anzeichen dafür sind ja da, aber im Grossen und Ganzen hängst## unsere Zukunft doch davon ab, in welcher Art und Weise uns das Ausland hinsichtlich Geld und Nahrungsmittel unterstützt. Die meisten Fabriken stehen augenblicklich wegen Kohlemangel still und die Bergleute, welche bisher nur 7 Stunden gearbeitet haben, sind mit dem Gedanken umgegangen, die Arbeitszeit auf 6 Stunden zu verkürzen. Davon ist man allerdings jetzt abgekommen und seit einigen Tagen ist eine Bestrebung im Gange, die hoffentlich Erfolg hat, wonach die Bergleute wieder 7, 8 und 9 Stunden schaffen sollen, damit wir die Kohleproduktion bedeutend erhöhen können.

Dein Freund Korn, der nebenbei bemerkt vom Protestantismus zum Katholizismus übergetreten ist, hat es weit gebracht. Er ist jetzt Ministerialrat und es war vorauszusehen, dass er – der jederzeit ein Streber, allerdings auch ein sehr geistreicher Mensch war – es zu etwas bringen würde. Frau Ottmann lässt für Deine Anteilnahme herzlich danken, und Schneider, Hegel und Ruppel erwidern Deine Grüsse aufs Herzlichste. Als ich in Deinen Brief las, dass Du auf Deinem Wintergarten die echte Mexico rauchst, verspürte ich etwas Neid, denn hier raucht man zu teurem Geld die Stinkadora. Die Zigarren sind so wahnsinnig teuer geworden, dass man für eine, die man früher im Laden zu 6 Pfennig kaufen konnte, heute mindestens M:1,- bezahlen muss. Ein viertel Liter Wein, den man früher in jeder Wirtschaft zu 20 Pfennig trank, kostet heute mindestens M:5, – und so ist alles wahnsinnig teuer geworden. Es wird gewuchert, geschoben, geprasst und geschlemmt trotz der unglücklichen Zeit, und ich betrachte die Sache vom physiologischen Standpunkt aus als Massenwahn. Die Leute haben durch den Krieg zuviel Unangenehmes erfahren, sodass die Nerven vollständig ruiniert sind. Ich war auch wieder einige Tage krank und werde im Frühjahr, sobald die Kurzeit beginnt, nach Kissingen müssen.

Hoffentlich höre ich bald wieder von Dir. In der Zwischenzeit sei Du und Deine Angehörigen herzlich gegrüsst von

Deinem alten Freund!
A. Fröhlich

Eine vertrauliche Frage möchte ich mir noch erlauben. Bist Du nun mit Frl. Alverdes verheiratet oder nicht. Nehme mir meine Frage nicht übel. Ich halte es für das Beste, wenn Du es tun würdest, wenn es nicht schon geschehen ist. – Grüsse sie herzlich. –

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MEXICO, 4. Dezbr. 1919

Lieber Fröhlich!

Ich erhielt Deine l. Zeilen vom 1. Nov., die sich mit einem Brief von mir gekreuzt haben, von dem ich Dir aber das Datum nicht angeben kann, da ich ihn nicht kopiert hatte. Ich hatte aus einer Postkarte meiner Mutter ersehen, dass bei O & C Unglücksfälle vorgekommen waren, wusste aber nichts Genaues und liess den Brief an Herrn Jb. Ottmann los in der Hoffnung, mal von Dir inzwischen Genaueres zu erfahren. Nun weiss ich allerdings eine Menge, aber es hat mir furchtbar leid getan, diese Hiobsbotschaften zu erfahren. Du weisst, welche Anhäng­lichkeit ich für die ganze Familie empfinde, trotz des Vierteljahrhunderts, das seit meinem Austritt verflossen ist und ich bedauere tief das Ungemach, das die Familie getroffen hat. Ich dachte zuerst, meine Mutter habe sich geirrt und meine mit der kurzen Notiz Herrn Jb. Ottmann, aber dass Ludwig als junger, kraftvoller Mann schon so früh von hinnen sollte, das konnte mir nicht in den Sinn kommen.

Du hast mir gar nichts gesagt, was aus Arthur geworden ist. Ist er immer noch in Hamburg? Und dann Paula und ihr Mann. Er war doch wohl Offizier und was tut er jetzt?

Angenehm war es mir zu hören, dass Du nun Teilhaber der Firma wirst und ich freue mich umsomehr darüber, als das eine Belohnung Deiner treuen Arbeit durch Jahrzehnte hindurch darstellt. Du hast es Dir immer schwer gemacht und tüchtig gearbeitet und dieses Ausharren ist seines Lohnes wert. Ich wünsche Dir viel Glück und weitere gute Erfolge.

Dass es Dir in Bezug auf Familie gut geht, ist mir lieb zu hören & der Gedanke daran weckt in mir den Wunsch, gelegentlich einmal ein Bild von Dir und Deiner Familie zu haben. Bitte, vergiss das nicht, wenn Du Euch das nächste Mal abkonterfeien lässt. Da mein éltester eben auf der Kaffeeplantage ist, war es nicht möglich, eine neue Aufnahme zu machen. Einstweilen sende ich Dir ein Bild unserer Terrasse, auf 5 Stockwerk Höhe. Ich gehe morgens und abends in meinem Dachgarten spazieren, lese die Zeitung oder überdenke schwierige Geschichten im Geschäft und rauche dabei meine echte México.

Dass Peter sich auf seine alten Tage noch verlobt hat, ist grossartig. Er hat lange gezögert, aber ich hoffe, das Sprichwort, was lange währt, wird gut, wird an ihm wahr.

Bassler habe ich Deinen Brief gezeigt und er war auch erschüttert angesichts dieser Nachrichten. Er wollte Dir schreiben. Jedenfalls bitte ich Dich, Frau Ottmann mein herzliches Beileid übermitteln zu wollen.

Meine Neujahrskarte ist vor einigen Tagen abgegangen und erreicht Dich hoffentlich wohl. – Über die dortigen Zustände will ich nichts sagen: Du weisst, was Jeder dabei fühlt, der seine Heimat gern hat. Wir müssen warten, der Revanchegedanke hat nur, sehr verschärft, die Seite gewechselt. Unter diesen Umständen wird es wohl lange dauern, bis ich nach dorten komme. Auch die geschäftliche Lage lässt eine Reise jetzt nicht zu. Unser Prokurist ist momentan in Berlin zum Einkauf.

Für heute schliesse ich mit herzlichen Grüssen an Dich und Deine Familie, Frau Ottmann, Schneider, Heger & Ruppel. Lass bald wieder von Dir hören.

Dein alter Freund!
C. Reichert

Brief an Ottmann

MEXICO, 18. September 1919

Mein verehrter Herr Ottmann!

Lange ist es her, dass ich keine direkte Correspondenz mehr von Ihnen hatte und auch heute sträubt man sich fast, zu schreiben, da man doch nicht weiss, ob die Briefe ankommen und man durch all das furchtbare Unglück, was über uns hereingebrochen ist, fast alle Freude verloren hat.

Ich hörte auf Umwegen durch meine Mutter von dem Ableben Ihres Sohnes und meines alten Freundes Ludwig und nehme an, dass meine Bitte an meine Mutter, Ihnen und der geschätzten Frau Ottmann mein herzlichstes Beileid auszudrücken, angekommen und erfüllt worden ist. Ich möchte hiermit wiederholen, wie sehr es mir leid tat, nach der Nachricht des Herrn Carl Ottmann auch noch diese Trauerbotschaft zu erhalten. Ich hoffe nur, dass Sie und Frau Ottmann diese Zeiten so gut als es überhaupt möglich, überstanden haben. Ich habe oft an Sie Alle gedacht: Sie wissen, dass ich Ihnen in alle den Jahren (es werden nächstens 25, seit ich bei Ihnen austrat) eine treue Dankbarkeit und Anhänglichkeit bewahrt habe. Ob ich noch einmal Gelegenheit habe, Ihnen das mündlich zu versichern, möchte ich nach Lage der Dinge bezweifeln, denn es verlangt mich nicht mehr, ein Land zu sehen, das sich in solcher Verfassung befindet. Wir haben hier 10 Jahre Revolution mitgemacht und sind damit noch lange nicht fertig, aber das geht doch nicht so tief, wie wenn es zu Hause passiert. Auch ist meine Lage stark verändert, denn wir haben durch unsere Anlagen in Mark schwere Schläge bekommen. Da heisst es, sein Kreuz wieder aufpacken und weiterarbeiten und den schönen Träumen von Ausruhen Valet sagen.

Inzwischen habe ich auch meinen Socius Reith verloren, der im Februar starb, nachdem ich ihn zum Socius gemacht, um mich zu entlasten und einen Nachfolger zu haben. Wahrscheinlich wird nun Herr F. Albert wieder herauskommen, und wir müssen sehen, wie wir uns arrangieren. Wir müssen angesichts der veränderten Verhältnisse eine Newyork-Niederlassung haben und einer von uns wird dahin gehen, während der Andere hier in México bleibt. Ob Herr F. Albert die hiesige Leitung, die ungleich schwieriger ist, acceptiert, bleibt abzuwarten, ich für mein Teil möchte sie gerne los sein, denn es ist reichlich viel geworden, wegen der Vielfältigkeit unserer Unternehmungen, denn die letzten Jahre haben uns gezwungen, uns wieder mehr dem Bankgeschäft zu­zuwenden, neben einem landwirtschaftlichen Betrieb, der aufgenommen werden muss, sobald die Zustände es erlauben und unserer industriellen Betätigung. Unter diesen Umständen habe ich die Stellung als Vorsitzender des Verwaltungsrats der D. Oberrealschule aufgeben müssen. Das Generalkonsulat bin ich durch den Krieg losgeworden, aber es blieb immer noch zuviel.

Mein Ältester ist auf einer Kaffee-Plantage an der Grenze von Guatemala, mein Töchterchen, die jetzt 18 ist, ist in der Unterprima und beabsichtigt, Medizin zu studieren. Die Zwillinge, bald 17 alt, traten nach Erlangen ihrer Primareife in die Kaufmannschaft, der Eine bei uns, der Andere bei der hiesigen Vertretung der Farbenfabriken Bayer/Elberfeldii. An den Kindern sieht man, dass die Jugend weg ist.

Meine Tante Hedwig ist noch bei mir und gesundheitlich können wir nicht klagen. Ich muss mich wundern, dass ich die letzten 6 Jahre ohne Urlaub ausgehalten, denn es ging manchmal etwas toll her.

Meine Mutter scheint einen schweren Anfall von Rheuma gehabt zu haben und ich habe sie sehr gebeten, doch nach hier zu kommen, aber sie scheint keine Lust dazu zu haben. Dagegen erwarte ich einen Sohn meines Bruders aus Ludwigshafen, der bei uns eintreten soll. Auch ein Sohn des Postassistenten Matias Reichert aus Kltrn, der in Freiburg studierte, will umsatteln und herauskommen.

Geschäftlich sind wir natürlich ausserordentlich schwer mitgenommen worden und Alles ist verändert, sodass wir wieder neu aufbauen müssen. Das wird eine Menge Arbeit geben, aber das wäre auszuhalten.

Wie geht es nun Ihnen? Was macht die Firma? Hoffentlich höre ich bald Näheres von Ihnen, denn O & C ist mir immer noch eine hochinteressante Sache. Ich bin begierig, zu hören, wie Sie die Verhältnisse überstanden haben und was Sie für Pläne haben. Ist Fröhlich noch bei Ihnen? Ich habe von ihm auch schon lange nichts mehr gehört.

Für heute schliesse ich mit der nochmaligen Versicherung meines tiefen Beileids für Ihre Verluste und herzlichen Grüssen und Wünschen für Ihr Wohlbefinden.

Ihr Sie stets verehrender
C. Reichert

Darf ich Sie bitten, auch den Herren Beamten der Firma meine besten Grüsse zu übermitteln?

 

Geschäftshaus der Fa. Ottmann & Co. in der Glockenstraße in Kaiserslautern, wo sich Fröhlich und Reichert kennenlernten. Hinter dem mit x bezeichneten Fenster stand ihr gemeinsamer Arbeitstisch.

 

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1. November 1919

Lieber Carl!

Dein Brief vom 18. September an Herrn Jakob Ottmann gerichtet, wurde mir von Frau Ludwig Ottmann zur Beantwortung übergeben, weil Herr Jakob Ottmann seit einiger Zeit wegen einer Nervenkrankheit sich in einer Heilanstalt befindet und augenblicklich nicht in der Lage ist, Dir zu schreiben.

Es ist richtig, das Unglück, das über die Firma Ottmann gekommen ist, ist zu gross. Es scheint aus Deinem Brief hervorzugehen, dass Du glaubst, dass Frau Jakob Ottmann noch am Leben sei. Aber auch diese ist schon vor 2 Jahren gestorben, vor Ludwig. Ludwig hatte sein## weitläufige Cousine, Marie Lingenfelder, vor 2 Jahren geheiratet und der liebe Gott hat der kurzen Ehe ein nettes Bürschchen geschenkt, das wohlauf ist. Die Frau von Ludwig lässt Dir für Deine Teilnahme an all der Trauer, die über die Firma und die Familie gekommen ist, unbekannterweise besten Dank sagen.

Die Firma Ottmann wird jetzt in eine G.m.b.H. umgewandelt und als Teilhaber, rückwirkend ab 1. Januar 1919, ist die Witwe von Ludwig und ich selbst bestimmt.

Nachdem für Deutschland der Krieg verloren und die Monarchie gestürzt wurde, kannst Du Dir denken, in welch schrecklichen Zuständen wir in Deutschland leben. Ich hätte Dir schon längst geschrieben, aber bis vor kurzem waren sämtliche Korrespondenzen der französischen Zensur unterworfen, denn wir haben ja für 15 Jahre französische Besatzung und auch jetzt noch muss man mit seinen Ansichten in politischer Beziehung schriftlich und auch mündlich sehr zurückhaltend sein, denn ab und zu werden immer noch Briefe zensiert und man könnte leicht in Unannehmlichkeiten kommen.

Wir haben während der Kriegszeit hauptsächlich Kommunalverbandsgeschäfte gemacht, d.h. wir haben für 4 Bezirksämter die Verteilung der Lebensmittel übernommen, was uns viel Arbeit brachte. Seit einigen Monaten herrscht hier, im Gegensatz zu dem rechtsrheinischen Gebiet wieder freier Handel, der aber soviele Nachteile hat und so grosse Risiken in sich schliesst, dass es tatsächlich keine Freude ist, ein Engrosgeschäft zu führen. Es hängt an mir persönlich ausserordentlich viel. Heger und der alte Schneider sollen demnächst Kollektivprokura bekommen, aber in der Leitung und im Einkauf können mich die beiden Herren doch wenig unterstützen, und ich muss mir eben nach und nach tüchtige Hilfe zu diesem Zweck heranziehen.

Dass Du in Eurem Geschäft finanziell durch die politischen Verhältnisse und die schlechte Valuta auch schwer zu leiden hast, vernehme ich mit Bedauern. Ich habe die Jahre über oft an Dich gedacht und innerlich den Wunsch gehabt, Dich nach dem Kriege hier zu sehen. Nunmehr erscheint dies unmöglich zu sein, wenn Du aber nach New York zur Leitung Eures dortigen Geschäftes gehst, dann hoffe ich doch, dass Du einmal einen Sprung nach Deutschland machen kannst. Dass Du Dein Generalkonsulat und Dein Amt als Vorsitzender der Oberrealschule aufgegeben hast, damit hast Du recht getan, denn was hilft die Ehre, wenn die Gesundheit darunter leidet.

Deine Kinder sind jetzt gross, im Gegensatz zu den meinigen, denn am Sonntag vor 8 Tagen brachte uns der Storch noch einen Buben, der jetzt auch noch gross gezogen werden muss. Ich habe jetzt zwei Pärchen, zwei Mädchen und zwei Buben, liebe Kinder. Meiner Frau geht es verhältnismäßig gut. Aber im Laufe der langen Kriegsjahre ist die Menschheit zu nervös geworden und muss sich Entbehrungen auferlegen, die jedermann, ob reich oder arm, noch lange spüren wird. Auch die fortgesetzten Fliegerangriffe während der Kriegszeit hat uns auf den Hund gebracht. Und so müssen wir alle mehr oder weniger ein neues Leben beginnen, was um so schwieriger sein wird, als durch den Umsturz in Deutschland alle Verhältnisse sozusagen auf den Kopf gestellt sind.

Mit Interesse hörte ich auch, dass der Sohn von Mathias Reichert zu Dir kommen will und ich wäre Dir dankbar, wenn Du mir mitteilen wolltest, was aus Bassler geworden ist.

Von meinen Brüdern aus Amerika haben wir seit einiger Zeit regelmässig Nachrichten. Von den alten Herren bei O & C ist ausser Schneider und Heger noch Ruppel tätig, dessen Gesundheit aber in der letzten Zeit ausserordentlich gelitten hat.

Augenblicklich leiden wir in der Pfalz, überhaupt in ganz Deutschland, ausserordentlich unter der Kohlennot. Viele Betriebe stehen still, Licht und Wasser sind knapp und (es) ist tatsächlich keine Lust mehr zu leben. – Denkst Du noch daran, als wir bei Deinem letzten Hiersein mit Ludwig am Hohenecker Weiher abends gemütlich bei einer Flasche Wein sassen und Pläne für die Zukunft schmiedeten! Alles ist ins Wasser gefallen, aber trotzdem heisst es: Kopf hoch im Interesse unseres Vaterlandes und unserer Familien.

Dein alter Freund Peter Wolf bei Nic. Eckel hat sich mit seinen 51–52 Jahren mit der Tochter des früheren Weinwirtes Spatz vor kurzem verlobt. Der Krieg hat in hiesiger Stadt unendlich viele Opfer gefordert und mancher alte Freund musste sein Leben lassen.

Ich hoffe, dass Dich dieser Brief bei bester Gesundheit antrifft und bitte Deine Tante herzlichst zu grüssen. Speziell sei Du und Bassler von mir bestens gegrüsst mit der Bitte, bald Ausführliches von Dir hören zu lassen.

A. Fröhlich

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México, 26. November 1915

Mein lieber Fröhlich!

Ich empfing jetzt mit der kleinen Verspätung Deine l. Zeilen vom 9. Juni (5 Monate spielen bei uns hier jetzt gar keine Rolle) und brachten mir dieselben des Interessanten vieles. Hu­ber scheint nach drüben allen möglichen Quatsch geschrieben zu haben. Bei der Contributionsgeschichte war die Sache so, dass man allen Geschäften eine Extracontribution zur Linde­rung der Not aufbrummen wollte. Diese Not kommt daher, dass wir hier Mo­nate lang ohne Eisenbahnverbindung waren und keine Lebensmittel hereinkommen konnten. Nachher, als einige kurze Strecken aufge­macht wurden, haben die Offiziere das Geschäft an sich genommen und sonstige Waren nicht befördern lassen. Mais kostete z.B. in Queréatro 18 $ der Sack und hier ca 100 km entfernt, war unter 200 $ Sack nichts zu bekommen. Ferner will das edle niedrige Volk dank der demagogischen Umtriebe nichts mehr tun. Seine Miete zu zahlen, wird glatt als Verrat an der Volkssache er­klärt. Und nun sollen wir noch ungeheure Steuern zahlen, damit der Krapuelei noch mehr geschmeichelt wird und sie gar nichts mehr zu tun brauchen? Trotz alledem haben wir Ausländer hier grosse Beträge gezeichnet, dummer­weise, denn es hat nur den Zweck, den Pöbel noch fauler zu machen. Alles schreit nach Un­terstützung, aber wenn man ihnen was zu arbeiten geben will, dann gehen sie weg. Wir fremden Kolonien sind damals zusammen­getreten und haben beschlossen, Front gegen diese Übergriffe zu machen und durch 3wöchentliches Schliessen haben wir es er­reicht, dass die fa­mose Steuer abgeschafft wurde. Das war al­lerdings schon nach 3 Tagen erreicht gewesen, aber da wir gar kein Interesse am öffnen hatten, so wollte die Mehrzahl noch andere Dinge durchdrücken, die mit der Steuer gar nichts zu tun hatten. Ich persönlich war dagegen, denn nachdem wir die Haupt­sache erreicht hatten, sollte man dem damaligen Machthaber nicht so vor den Kopf stossen, ich wurde aber überstimmt.

Glücklicherweise wurde der Mann abberufen, sonst glaube ich, dass wir in anderer Weise hätten doch daran glauben müssen. Die Verhältnisse heute haben sich etwas gebessert, und ich habe die Meinung, dass der Chef Carranza wohl der Mann ist, der uns wenigstens einigermassen wieder eine gewisse Ordnung geben kann, vorausge­setzt, dass der scheinheilige Professor in Washingtonii nicht wieder seine alte Politik anfängt, immer wieder neue Aufwieg­ler gegen die Regierungspartei zu unter­stützen. Das arme Land, dem infolge meines langen Aufenthalts hier meine ganze Sympathie gehört, kommt sonst ganz auf den Hund. Leider hat die Mo­ral der Revolutionäre schon sehr ge­litten, aber wenn eine starke Hand wieder ans Ruder kommt – und Carranza hat diese Hand – dann ist zu hoffen, dass es einmal wieder besser wird.

Seit März haben wir nur bei den Tagen der verschiedenen Regie­rungswechsel, so weit dabei in den Strassen geschossen wurde, geschlossen gehabt. Seit 1 Jahr haben wir 8 mal ge­wechselt, wo­bei die einrückende Partei das Papiergeld, womit die vorige die Stadt überschwemmt hatte, anullierte. Du kannst Dir einen Be­griff machen, was das für ein angenehmes Arbeiten ist. Wir ha­ben ein Sammelsurium von Papiergeld, das eine Wissenschaft für sich vorstellt. Lese mal über die franz. Assignaten der Revolu­tion von 1789 nach und dann nehme als Vergleich die Fortschritte, welche auf allen Gebieten menschlichen Wissens ge­macht wurden. Mit dem gleichen Masstab vergrössere die Assigna­tenwirtschaft und dann hast Du noch lange keinen Begriff von dem unglaublichen Kuddelmuddel.

Durch den Kursrückgang von 2.08 auf ca 0,30 per Peso sind wir in unseren Interessen natürlich schwer geschädigt und meine Zu­kunftspläne sind ins Wasser gefallen. An ein Sichzurückzie­hen ist vorerst nicht mehr zu denken. Was will man aber ma­chen? Auch „Durchhalten“, wie drüben. Nur seid Ihr besser dran, denn Ihr wisst dorten, für was Ihr Euch in geringem Grad quält, wäh­rend wir hier machtlos und wehrlos zusehen müssen, wie nach und nach alles zu Grunde gerichtet wird.

Huber ist seit einem Monat nach New York abgereist und schrieb mir, dass er Stellung in einer Versicherungsgesell­schaft gefun­den habe. Er hatte México satt. Bassler geht es fortgesetzt gut. Er war so vorsichtig, Junggeselle zu bleiben und verdient gut, sodass ich denke, dass er sich schon ein nettes Kapitäl­chen gemacht hat. Gesundheitlich geht es mir und meiner Familie sonst erträglich, nur ich muss daran den­ken, mal wieder auszu­spannen, denn ich kam seit März 1914 nicht aus der Stadt her­aus. Man kann aber ohne Lebensgefahr kaum raus und da mein So­cius Graue ausgetreten ist, um sich der Verwaltung seines Land­besitzes zu widmen, so darf ich nicht weg. Wir sind eben daran, einen neuen Contract zu ma­chen, wonach einer der Prokuristen als Socius eintritt. Dann wäre ich etwas freier, aber man hat wenig Neigung, irgendwo­hin zu reisen, ohne dass man weiss, ob nicht mittlerweile die Bahn in die Luft gesprengt wird, was ei­nem selber auch pas­sieren kann.

Mein Schulfreund Korn hat es schon weit gebracht, er war aber auch ein hochintelligenter Mensch.

Der mir mitgeteilte Witz über die Deutschen Diplomaten hat hier circuliert und Anklang gefunden. Mittlerweile haben sie sich etwas durch die bulgarische Sache rehabilitiert. Hof­fentlich wird da später eine Besserung eintreten, wir müssen auch darun­ter Leute haben, die gerissen genug sind, sich nicht die besten Bissen vor der Nase wegfischen zu lassen. Dafür schlagen sich aber unsere Jungens (und auch die Alten) grossartig. Es ist enorm, was da geleistet wird. Wir sind ganz stolz geworden, ob­wohl Du Dir gar nicht vorstellen kannst, wie unglaublich in den Zeitungen gelogen wird. Das ist auch ein Feld, wo wir in der Welt mehr Einfluss haben müssen. Wir sind da viel zu zurückhal­tend und scrupelös.

Was macht O & C? Wie geht es Euch Allen?

Lass bald mal wieder von Dir hören und sei herzlichst ge­grüsst von

Deinem alten Freund!
Dir Bekannt.

Viele Grüsse an die Herren Ottmann. Meine Neujahrswünsche, welche inzwischen abgegangen sind, sind hoffentlich angekom­men.

[i] Krapule (franz. crapule): ,Gesindel’ [ii] Woodrow Wilson, 28. Präsident der USA (1913–1921), zuvor, seit 1890, Professor an der Princeton University.